IP SYSCON berechnet deutschlandweit das Photovoltaikpotenzial an Bundesfernstraßen
Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat IP SYSCON gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) 2023 die Potenziale für den Einsatz von Photovoltaikanlagen auf verschiedenen Flächen entlang von Bundesfernstraßen für ganz Deutschland berechnet.
Verschiedene Abschlagsfaktoren (wie Verschattung, wirtschaftliche Rahmenbedingungen, technische Restriktionen, regulatorische Hemmnisse oder Netzverknüpfungspunkte) wurden berücksichtigt, um die realistisch nutzbaren Potenziale abzuschätzen. Unter dem Einsatz von Geoinformationsanalysen wurden über hochauflösende Geodaten neben Lärmschutzwänden und -wällen auch Bauwerke (z. B. Rastanlagen, Straßen- und Autobahnmeistereien, Salzhallen), Parkhausüberdachungen sowie Straßenbegleitflächen auf ihre Eignung hin analysiert und einzelne Flächen so zusammengefasst, dass sie als räumlich zusammenhängende Areale an einen gemeinsamen Netzverknüpfungspunkt angeschlossen werden können und eine wirtschaftliche Erschließung ermöglichen.
Die Ergebnisse der Studie sind nun veröffentlicht. Fazit: Besonders Straßenbegleitflächen (z.B. Grünstreifen und Böschungen) bieten ein großes Potenzial zur nachhaltigen Energiegewinnung über Photovoltaik. Dies liegt an den geringen Nutzungskonflikten, der technischen Eignung, den niedrigen Einstiegshürden, der planerischen Flexibilität sowie der hohen Flächenverfügbarkeit.
Wie werden die Studienergebnisse in Wert gesetzt? Bei der Planung des Neu- und Ausbaus von Bundesautobahnen soll künftig immer geprüft werden, inwieweit die entsprechenden Flächen für Photovoltaikanlagen genutzt werden können. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) leitet gemeinsam mit der Autobahn GmbH die für die praktische Umsetzung notwendigen nächsten Schritte ein, wie z. B. die Erstellung eines bundesweiten Flächenkatasters. Darüber hinaus prüft die Autobahn GmbH, ob sie die Solaranlagen unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit selbst errichten und betreiben kann. Besteht kein Eigenbedarf, kann die Bundesautobahn GmbH künftig interessierten Dritten - zum Beispiel Kommunen, Anliegern und Investoren - vertraglich das Nutzungsrecht an den entsprechenden Flächen zur Erzeugung erneuerbarer Energien einräumen.
Bei Fragen zur Potenzialanalyse zum Einsatz von Photovoltaikanlagen wenden Sie sich an Frau Dr. Dorothea Ludwig.
Lesen Sie hierzu auch folgende Veröffentlichungen:
BASt-Bericht V 382 Potenziale für Photovoltaik an Bundesfernstraßen
Pressemitteilung des BMDV und BASt
NEWS des Fraunhofer ISE: Neues Projekt erfasst Photovoltaik-Potenzial an Fernstraßen
NEWS des IWR.de: Gewaltiges Potenzial: Analyse zum Ausbau von PV-Anlagen an Bundesfernstraßen
NEWS der Tagesschau: Großes Potenzial für Solaranlagen an Autobahnen
NEWS oekonews.at: Deutschland: Immenses Photovoltaikpotential an Bundesfernstraßen