Frühwarnsystem für Starkregenfälle im städtischen Bereich


Forschungsverbund startet mit Beteiligung der IP SYSCON GmbH

Insbesondere in städtischen Bereichen können plötzlich auftretende Starkregenfälle erhebliche Schäden verursachen. Dies ist zumeist auf die großräumige Versiegelung der Flächen in Kombination mit einem eingeschränkten Abfluss im Entwässerungssystem zurückzuführen. Neben eintretenden, überflutungsbedingten Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur können zudem Substanzen freigesetzt werden, die das Grundwasser verunreinigen. Um Starkregenfälle und damit die verbundenen Gefahren zeitnah prognostizieren zu können, sind effektive Frühwarnsysteme erforderlich.

Seit Juni 2015 arbeiten im Verbundprojekt "Echtzeitvorhersage für urbane Sturzfluten und damit verbundene Wasserkontamination" Partner aus Wissenschaft und Praxis an einem geeigneten Vorhersagemodell - Modellregion ist die Stadt Hannover. In sechs Teilprojekten entstehen in den nächsten drei Jahren ein Niederschlagsvorhersagemodell, Strömungsmodelle für die Oberfläche, das Kanalnetz und den Untergrund sowie ein Schadensmodell für die Prognose von Gebäude- und Infrastrukturschäden. Weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung eines Schadstofftransportmodells, mit dem die mögliche Ausbreitung gefährlicher Substanzen bestimmt werden kann. Neben herkömmlichen Daten (Sensoren, Wettervorhersagen) sollen insbesondere Informationen aus der Bevölkerung ("Crowd Sourcing") für die Kalibrierung der Modelle eingebunden werden.

Die IP SYSCON GmbH bearbeitet zusammen mit dem Institut für Kartographie und Geodäsie der Leibniz Universität Hannover das Teilprojekt "Neue Sensoren und verteilte Datenerfassung", das vor allem Crowd Sourcing-Informationen für die Strömungs- und Transportmodelle liefert. Eine von der IP SYSCON GmbH zu entwickelnde Smartphone-App wird Bürgern die Erfassung semi-quantitativer Informationen (Schadensfälle, Überflutungssituation oder Verunreinigungen) während eines Hochwasserereignisses erlauben. Mit Unterstützung der IP SYSCON GmbH wird zudem eine Web-basierte Benutzeroberfläche eingerichtet, die die vielfältigen Informationen mit räumlicher Referenz aus den unterschiedlichen Modellen integriert und visualisiert.

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms "Geotechnologien".

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Astrid Lipski.